
Seit 2014 habe ich, staatlich anerkannte Erzieherin, die Liebe zum Brotbacken im Holzofen entdeckt. Angefangen mit einer handvoll Schüler und einem kleinen Holzofen, der draußen auf dem Schulhof stand. Das Feuer wurde direkt auf der Backfläche entfacht und die Asche mit der restlichen Glut mit einer Schaufel ausgekehrt. Zwanzig Brote passten dort gleichzeitig hinein. Schon damals war ich glücklich, auch wenn ich heute mit diesen Ergebnissen nicht mehr zufrieden wäre.

Ich holte eigentlich nur Mehl für die Schule ab, als ich in die Backstube kam und den riesigen Ofen sah. Ich war überhaupt nicht auf der Suche, aber da wurde mir klar, was ich will. Es war sozusagen ein historischer Moment in meinem Leben. Ich fing an, mit Schulklassen Brot zu backen. Nun arbeite ich seit fast zehn Jahren in der Holzofenbäckerei Gut Wulfsdorf – wahrscheinlich die erste Erzieherin in einer professionellen Bäckerei, am Holzofen. Ich liebe es den mächtigen Holzofen einzuheizen und zu präsentieren. Gelernt habe ich durch Bäckermeister Reinhold Hollerbach, den anderen Bäckern und den unzähligen Fehlern bei der Arbeit am Holzofen.

Seit 2016 kamen ein paar Jahre lang Lutz Geißler und Christina Weiss in die Backstube und gaben Brotbackkurse, wir arbeiten zu dritt. Jede/r von uns mit einer ganz anderen Begabung. Ich war für das Heizen des Ofens, organisatorische Unterstützung, Verpflegung und das Wohlbefinden der Teilnehmer zuständig. Es war eine wundervolle Zeit.
Heute backe ich mit Gruppen jeden Alters Brot, Brötchen oder Pizza in dem professionellen Holzbackofen, in dem bis zu 240 Brote gleichzeitig gebacken werden.
Und das Schönste ist, ich lerne nie aus.
